Als im ersten Weltkrieg die Zufuhren an Kohle aus dem Ausland immer spärlicher flossen, begann man im Feldenmoos Torf zu Brennzwecken abzubauen, nachdem bereits 1893 im Bünzermoos erstmals Brenntorf gewonnen wurde.
Mit der Ausbeutung begann man im Feldenmoos im südlichen Teil. Die Torfschicht hatte dort eine Mächtigkeit von vier bis fünf Metern. Der stehende Stein neben dem Brunnen zeigt die ungefähre Höhe des Moores vor dem Abbau an. Zum Stechen benützte man das Torfmesser, damit wurden zirka 30 cm lange und zirka 8 bis 10 cm breite und dicke Torfstücke gestochen. Diese wurden alsdann, je nach Witterung, zirka eine Woche auf ebenem Boden ausgelegt und dann kreuzweise aufgeschichtet und an der Luft getrocknet, was je nach Witterung meist mehrere Woche erforderte.
Für die Transporte des Trocken- und Nasstorfes aus den Torffeldern zum Lagerplatz bei der alten Waldhütte erstellte man behelfsmässig ein Geleise aus Doppellatten. Die Abfuhr des Torfes auf der steilen Bergstrasse ins Dorf hinab zum Bahnhof war sehr beschwerlich.
In den ersten Jahren des zweiten Weltkrieges wurde auch die neue Strasse durch das Feldenmoos gebaut. Dabei wurde vorerst der Torf bis auf den Untergrund (Lehm) auf zirka 5 m Breite und 4 bis 5 m Tiefe abgeteuft. Auf dem Lehmboden wurden Prügel und Aeste in engem Verband als Knüppeldamm ausgelegt und dann mit Kies ab Wand auf 40 bis 50 cm Stärke aufgefüllt. Diese Methode hat sich sehr gut bewährt und wird auch heute noch bei Waldwegbauten auf nassen und wenig tragfähigen Böden angewendet.
Vom Torfabbau über die Aufforstung zum Naherholungsgebiet
Als sich in Boswil in den Fünfzigerjahren langsam das Ende der Torfausbeutung im Feldenmoos abzuzeichnen begann, war man sich bald einig, dass die abgebauten Torffelder wieder mit Wald bestockt werden sollten.
Die Ausgangslage zur Aufforstung im Feldenmoos war nicht einfach: Die Böden waren stark vernässt, ja vielfach ganz versumpft, die Möglichkeiten zur Ableitung der Wassers waren äusserst schwierig. Der Boden war, wenn man damals überhaupt von einem Boden sprechen konnte, sehr schwer und ausgesprochen bindig und zudem äusserst humusarm.
Vorerst wurde anfangs der Sechzigerjahre ein Kanal längs der bestehenden Strasse im Feldenmoos gebaut, der sich nach Süden hin, also eigentlich entgegen der normalen Abflussrichtung, in eine in den Vierzigerjahren erstellte Röhrenleitung entleert, welche ihrerseits in den Forstbach mündet.
In den kalten Wintern 1962/63 und 1968/69 wurden im nördlichen und mittleren Feldenmoos drei Weiher unterschiedlicher Grösse mit einer totalen Fläche von rund 70 Aren ausgehoben; mit dem Aushub füllte man das umliegenden Gelände auf, bis der für die Aufforstung ideale Grundwasserstand einigermassen erreicht war. Da das Niveau des Entwässerungskanals verhältnismässig hoch liegt, wären ohne diese Kolmatierung grössere Flächen weiterhin versumpft geblieben.
Die Landschaft hat durch die Anlage dieser Weiher an Wert entscheidend gewonnen. Die leider in den letzten Jahren durch Bauten aller Art in ihrer Existenz stark bedrängten Amphibien haben hier eine neue, sichere Heimstätte gefunden. Auf den Wäldern und Wiesen des Oberniesenberger Ausserholzes wie auch aus dem Hinterforst spenden Quellen stets in reichlichem Ausmass das erforderliche reine Wasser.
Förster Josef Keusch hat den Aushub der Weiher, den Bau des Hauptkanals und der sekundären Entwässerungsgräben sowie die Gestaltung der Weiheranlagen mit einem kleinem Stab tüchtiger Forstarbeiter in selbstloser Weise geschaffen. Zur damaligen Zeit war die Arbeit in Dreck und Nässe oft äusserst mühsam. Das gelungene Werk ehrt den Meister und seine Gesellen.
Der Naturfreund mag das Verschwinden der alten Torfmoore bedauern, anderseits darf er sich aber auch freuen, wenn, wie gerade im Feldenmoos, die Landschaft im Verlaufe der letzten Jahre wieder entscheidend gewonnen hat.